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USA-ETFs

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USA-ETFs gegen Konzentrations-Risiken – was Anleger beachten müssen

Die zunehmende Konzentration in nur wenigen großen Unternehmen ist eines der prägenden Merkmale moderner Aktienmärkte geworden – besonders auffällig zu beobachten bei USA-ETFs. In einem Gastbeitrag für envestor geht Morningstar-Analystin Natalia Wolfstetter auf ETFs ein, die das Ziel haben, Konzentrationsrisiken zu adressieren.

Eine Grafik sagt manchmal mehr als 1000 Worte: Das Gewicht von US-Technologie-Konzernen in USA-Aktienindizes ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Der 2020 ohnehin schon hohe Anteil der größten fünf börsennotierten Unternehmen ist bis Februar 2025 von knapp 15 um gut zehn Punkte auf über 25 Prozent gestiegen.

Meta, Amazon, Nvidia, Microsoft und Apple waren in den letzten fünf Jahren für die Hälfte der Kursgewinne am US-Markt verantwortlich. Eine solche Konzentration kommt nicht von ungefähr, widerspricht aber einem der Kernprinzipien der Kapitalanlage, nämlich einer ausreichend breiten Streuung. Auch wenn ein marktkapitalisierungsgewichtetes Investment in US-Aktien in den letzten Jahren nahezu unschlagbar war, fürchten manche Anleger mittlerweile die Klumpenrisiken, die mit dieser Dominanz einhergehen. Dazu gibt es auch gute Gründe, wie die Turbulenzen im laufenden Jahr zeigen. Auch können neue, disruptive Technologien unerwartet auf den Plan treten. Man denke an DeepSeek und die Konsequenzen für den Aktienkurs von Nvidia. Mit Zöllen und anderen Deglobalisierungsmaßnahmen wächst zudem der Zweifel an der wirtschaftlichen Vormachtstellung der USA und der zentralen Rolle amerikanischer Tech-Giganten, deren Börsenbewertungen stark von ihrer globalen Reichweite abhängen. Zugleich drohen Vergeltungsmaßnahmen aus dem Ausland. Durch übermäßige Marktmacht rücken sie zudem ins Visier der Kartellbehörden.

Aus diesen Gründen sind zunehmend Investmentfonds auf den Markt gekommen, die eine derartige Ballung in den Top-Titeln bewusst umgehen wollen. Bei Indexfonds sind dabei drei Ansätze vertreten: 1. ETFs, die gleichgewichtet investieren. 2. ETFs, die Mega Caps ausschließen. 3. ETFs mit direktem Fokus auf Nebenwerten. Um es vorweg zu sagen: Alle diese Produkte haben ihre eigenen Risiken, die in erster Linie von der Portfoliokonstruktion und den zugrundeliegenden Indizes rühren. Wir betrachten im Folgenden beispielhaft mehrere ETFs, die ein US-Aktien-Investment unter Vermeidung einer hohen Konzentration ermöglichen.

Gleichgewichtete USA-ETFs

Der Xtrackers S&P 500 Equal Weight UCITS ETF und der Invesco Nasdaq-100 Equal Weight ETF, die ihre Titel gleich gewichten, weisen im Vergleich zu ihren Indizes ein größeres Engagement in kleinen Unternehmen auf. Tatsächlich verwandelt die Gleichgewichtung des S&P 500 diesen effektiv in einen Mid-Cap-Index. Der Nasdaq-100 Equal-Weighted Index diversifiziert Mega-Cap-Engagements dagegen weniger stark als der S&P 500 Equal-Weight Index. Mehr zu den Gründen lesen Sie weiter unten.

Zudem haben gleichgewichtete Strategien in der Regel einen höheren Portfolioumschlag, was die langfristige Rendite schmälern kann. Um zur Gleichgewichtung zurückzukehren, müssen Aktien mit Kursanstiegen verkauft und Aktien mit Kursrückgängen dem Portfolio hinzugefügt werden, was die Transaktionskosten erhöht. (Beispielsweise wies der marktkapitalgewichtete Morningstar US TME Index im letzten Jahr einen Portfolioumschlag von 2 % auf, beim Morningstar US TME Equal Weighted Index waren es 26 %).

Der Invesco Nasdaq-100 Equal Weight ETF und der iShares Nasdaq-100 ex Top 30 ETF bilden Indizes ab, die vom Nasdaq-100 abgeleitet sind. Dieser Index zeichnet sich durch eine willkürliche Konstruktionsmethode und ein konzentriertes Portfolio aus. Dies liegt an den Konstruktionsregeln des Nasdaq 100, die börsenbasierten Kriterien Vorrang vor der Investmentlogik geben. So schließt der Index beispielsweise prominente Aktien wie Uber und Oracle allein aufgrund ihrer Notierung an der New Yorker Börse aus. Dies schränkt das Anlageuniversum ein und reduziert die Diversifizierung. Darüber hinaus führen der Ausschluss von Finanzunternehmen und die Überrepräsentation von Technologieunternehmen dazu, dass Anleger im Index de facto willkürliche, aber signifikante Sektorwetten gegen den breiteren Markt eingehen. Dieselben Kritikpunkte gelten allerdings auch für die ETFs, die die gleichgewichteten und die Ex-Top-30-Varianten des Nasdaq 100 replizieren.

USA-ETFs ohne Mega Caps

Der Amundi MSCI USA Ex Mega Cap ETF schließt die größten 30 bis 50 Aktien des MSCI USA Index aus. Durch seine Orientierung an der Marktkapitalisierung außerhalb der Mega Caps fallen beim MSCI USA Ex Mega Cap weniger Transaktionen an, was den Portfolioumschlag in Grenzen hält. Auch hier ergeben sich jedoch große Abweichungen zum breiten US-Markt. Auf Branchenebene macht sich dies vor allem in folgenden Sektoren bemerkbar: Technologie- und Kommunikationswerte sind geringer gewichtet als in einem Standardindex, während Industrie- und Finanzwerte an Bedeutung gewinnen, wie auch in der folgenden Grafik abzulesen ist. Diese zeigt die Unterschiede in der Gewichtung einzelner Branchen für alle vorgestellen ETFs:

USA-ETFs Top Sectors

Was den Anlagestil anbetrifft, bieten der MSCI USA Ex Mega Cap Index sowie der S&P 500 Equal Weight ETF und die zugehörigen ETFs eine gewisse Value-Orientierung, während die am Nasdaq 100 angelehnten Fonds eher in Richtung Growth tendieren. Dies spiegelt sich in der Morningstar Style Box wider:

USA-ETFs Top Size

USA-ETFs für Nebenwerte

Auch mit Nebenwerteinvestments lässt sich der Konzentration in Mega Caps einiges entgegensetzen. So schließt der SPDR S&P 400 US Mid Cap ETF Large-Cap-Aktien aus und investiert stattdessen primär in Nebenwerte (gemäß der Morningstar-Größenklassifizierung). Der ETF bildet den S&P MidCap 400 Index nach, dessen Titel sich nicht mit denen des S&P 500 überschneiden. Er erfasst damit etwa 5 Prozent der gesamten US-Aktienmarktkapitalisierung. Die Sektorzusammensetzung weicht erheblich von nach Marktkapitalisierung gewichtete ETFs auf den US-Markt ab.

Fazit

Auch mit ETFs zur Bekämpfung der Konzentration geht man Risiken ein, die sich aus deren spezieller Ausrichtung ergeben. Ob diese im Kontext des gesamten Depots dann an anderer Stelle zu einer gewissen Schieflage führen, sollte berücksichtigt werden und ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl.

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