Der Fondssparplan – Angst und Gier besiegen, Rendite steigern

Die Mutter aller Anlagestrategien für unsichere Märkte hat gerade Hochkonjunktur – der altbekannte und bewährte Fondssparplan. Warum ist das so? in den letzten Wochen bewegen sich die internationalen Kapitalmärkte zwischen Hoffen und Bangen: Auf der einen Seite herrschen ernste politische und konjunkturelle Risiken wie Handelskonflikte oder Brexit, auf der anderen Seite jedoch zeigt sich die Weltwirtschaft recht stabil und wächst inflationslos, die Bewertungen haben sich an einigen Märkten deutlich verbessert.

Wir gehen davon aus, dass die Kapitalmärkte auch in den kommenden Monaten von diesem Zwiespalt geprägt sein werden. Mit einem Fondssparplan können Sie sich für ein derartiges Umfeld gut positionieren. Hierzu wollen wir Ihnen an dieser Stelle Anregungen geben und Lösungsansätze präsentieren.

Anlegerfalle: Irrationale Entscheidungen

Bei der Geldanlage stehen sich die meisten Menschen psychologisch selbst im Wege, denn unsere tiefliegenden emotionalen Reflexe und Automatismen haben negative Auswirkungen auf die Qualität unserer Investitionsentscheidungen. Mit einfachen Mitteln lassen sich jedoch spektakuläre Verbesserungen erzielen.

Vom idealisierten Bild des vollkommen rationalen, alles berechnenden Homo Oeconomicus ist der moderne Mensch denkbar weit entfernt. Zu viele Überbleibsel aus unserer Evolution verhindern ein tatsächlich rein informationsgestütztes Entscheiden. Viel zu oft sind es emotionale Reflexe und simplifizierte, in der heutigen Umwelt häufig irrationale Entscheidungsmechanismen, die an die Stelle logischer Analyse und rationaler Abwägung treten.

In den letzten 30 Jahren haben Psychologen und Wirtschaftswissenschaftler wie die Nobelpreisträger Daniel Kahnemann oder Robert Shiller eine Vielzahl dieser irrationalen Reflexe und Abläufe untersucht und experimentell nachgewiesen. Das Ergebnis der Forschung ist ernüchternd: Der moderne Mensch trifft im allgemeinen schlechte, weil zutiefst irrationale Anlageentscheidungen.

  • Wir analysieren Informationen nicht rational, sondern bevorzugen Information, die unsere bereits existierende Meinung unterstützt. Unser Gehirn ist dabei erschreckenderweise sogar in der Lage, die Realität unabhängig von Fakten zu erklären.
  • Wir überschätzen im allgemeinen systematisch unsere Fähigkeit, überlegene Anlageentscheidungen zu treffen.
  • Unsere Psyche verarbeitet Verluste und Gewinne unterschiedlich: Verluste einzugestehen, bereitet uns emotional enorme Schmerzen. Daher verkaufen wir sich gut entwickelnde Anlagen tendenziell zu früh und halten viel zu lange an schlechten Entscheidungen fest.
  • Im Falle von überraschenden Ereignissen reagieren wir rein emotional und lassen uns leicht von Gier oder Panik anstecken.

Die Lösung: Fondssparplan

Diese ernüchternden Ergebnisse werfen eine simple, aber keinesfalls triviale Frage auf: Wie können wir uns selbst austricksen und so verhindern, dass wir ein Opfer unserer vielfältigen Unschärfen und Schwächen werden? Professor Richard Thaler ist der Pionier der Untersuchung solcher Mechanismen und Regeln, die er selbst ironisch als „Nudge“ also als Stupser in die richtige Richtung bezeichnet.

Das möglicherweise beste Beispiel für einen „Nudge“ in der Geldanlage ist der altbekannte, auf den ersten Blick langweilige Fondssparplan. Dieser trickst nämlich gleich mehrere unserer renditemindernden Reflexe aus und erhöht so die langfristige Rendite:

  • Der Fondssparplan zerlegt eine grosse Summe in viele kleinere Sparraten. Dies verringert automatisch den Einfluss von Euphorie bzw. Panik und mildert die negative emotionale psychologische Wirkung von zwischenzeitlichen Verlusten.
  • Der Fondssparplan hat – ganz anders als unsere eigene Psyche – ein eingebautes antizyklisches Element: Fällt der Wert des besparten Fonds zwischenzeitlich, so erwerben wir automatisch mehr Fondsanteile, die dann von einem Wiederaufschwung profitieren können. Bei starken Kursanstiegen ist es genau umgekehrt. Unterstellt man, dass Kapitalmärkte zu Über- und Untertreibung neigen, dann verbessert dieser sogenannte Durchschnittskosteneffekt das Chance/Risikoprofil. In jedem Falle erlaubt er uns, psychisch besser mit Kursschwankungen klarzukommen.
  • Nicht zu unterschätzen, ist aber auch der grundlegend positive Effekt durch die Regelmäßigkeit an sich: Sie erlaubt es uns viel besser und emotional ruhiger, das langfristige Sparziel und den Anlagehorizont im Auge zu behalten.

Ein Fondssparplan zu niedrigen Kosten

Auch beim Fondssparplan profitieren Sie als Envestor von niedrigen Kosten. Sie zahlen grundsätzlich keinen Ausgabeaufschlag und erhalten als „Envestor Direkt“-Kunde sogar Geld zurück. Was das konkret für Sie bedeuten kann, erfahren Sie hier.

Über den Autor

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Ali Masarwah

Ali Masarwah ist Fondsanalyst und Geschäftsführer von envestor. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fonds und ETFs, zuletzt als Analyst beim Research-Haus Morningstar.
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