Flossbach von Storch und „Der erste Schritt“

Beim Flossbach von Storch – Der erste Schritt – R (ISIN: LU0952573136, WKN: A1W17W) ist der Name Programm. Der Fonds wurde gezielt für Anlegerinnen und Anleger konzipiert, die bisher noch keine Erfahrung mit Fonds- oder Wertpapier-Anlagen gemacht haben. Ihnen soll der besagte „erste Schritt“ – weg von negativ verzinsten Spareinlagen, hin zur Welt der Kapitalanlagen – erleichtert werden. Dies soll durch eine konservative Ausrichtung und eine möglichst stabile Wertentwicklung erreicht werden. Wir stellen ihn im Rahmen unserer Serie zu empfehlenswerten defensiven Fonds anlässlich des Weltspartags vor.

Flossbach von Storch - Der erste Schritt Chart
Wertentwicklung des Flossbach von Storch – Der erste Schritt seit Fondsauflage (Quelle: Envestor, Stand: 29.10.2021)

In was investiert der Flossbach von Storch – Der erste Schritt?

Der Fonds setzt vor allem auf Unternehmens- und Staatsanleihen guter Bonität. Sein Aktienanteil ist auf maximal 15 Prozent begrenzt. Der Fonds investiert weltweit, ist aber klar aus der Perspektive eines Euro-Anlegers gemanagt. Währungsrisiken sollen weitestgehend vermieden werden. Maximal 15 Prozent des Portfolios können Fremdwährungsrisiken enthalten.

Wichtig ist zu erwähnen, dass der Fonds durchaus aktiv verwaltet wird. Beispielsweise wurde über die letzten Jahre die mögliche Aktien-Bandbreite aktiv ausgenutzt. Sie lag im Minimum bei 2,5 Prozent, im Maximum bei 13,4 Prozent. Das gleiche gilt auch für die Anleihen-Seite. Die modifizierte Duration schwankte zwischen 1,25 und 5,8 Basispunkten.

Wie ist der Flossbach von Storch – Der erste Schritt aktuell positioniert?

Schaut man sich nur die Rentenseite des Portfolios an, wird schnell klar: Hier soll nichts anbrennen. Circa 70 Prozent sind in Anleihen höchster Bonität, also in Anleihen mit einem AAA-Rating (beispielsweise deutschen Bundesanleihen) investiert. Etwas mehr als 21 Prozent haben einen AA-Status, 6,7 Prozent sind mit A geratet. In High-Yield-Anleihen wird gar nicht investiert.

Unter den größten Positionen befinden sich US-Staatsanleihen. Auch eine Anleihe von Apple ist unter den zehn größten Anleihe-Positionen. Dies würde im Ergebnis zu einem US-Dollar Anteil im Portfolio von ca. 28 Prozent führen. Dieses Währungsrisiko wird allerdings mittels Derivate abgesichert. Im Ergebnis ist das US-Dollar Risiko auf ca. vier Prozent reduziert. 91 Prozent des Portfolios lauten auf Euro.

Rund zehn Prozent des Fonds sind zurzeit in Aktien investiert. Auch hier setzt das Fondsmanagement auf Qualitäts-Titel. Eher weniger vertreten sind zyklische Aktien. Knapp 40 Prozent sind in Aktien von IT-Unternehmen und Unternehmen aus der Gesundheitsbranche investiert – darunter Namen wie Alphabet, Microsoft oder Johnson & Johnson. (Alle Portfolio-Angaben sind Stand 30.09.2021, Quelle: FvS.)

Wer managt den Flossbach von Storch – Der erste Schritt?

Verantwortet wird der Fonds von den beiden Co-Fondsmanagern Wilhelm Wildschütz und Elmar Peters. Peters ist auch Fondsmanager der offensiver ausgerichteten Fonds: FvS Multi Asset – Defensive/ Balanced und Growth.

Das Strategie-Team von Flossbach von Storch formuliert ein Anlageweltbild, das als Maßgabe für die Fondsstrategien dient. Diese Vorgaben spiegeln sich in allen Multi-Asset Mandaten wider – natürlich angepasst auf die jeweiligen Anlageziele der Fonds.

Diesem Strategie-Team gehören auch Bert Flossbach und Kurt von Storch an, die das Unternehmen Flossbach von Storch im Jahr 1998 gründeten. Seither hat FvS ein fulminantes Wachstum hingelegt und verwaltet mittlerweile 75 Milliarden Euro. Das Wachstum wurde insbesondere durch die Multi-Asset-Palette getrieben. Der FvS Multiple Opportunities zählt mittlerweile zu den größten Fonds Europas.

Positiv zu erwähnen ist, dass das Unternehmen in den letzten Jahren das Investment-Team ausgebaut hat. Dies reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Personen im Unternehmen. Mittlerweile sind 30 Investment-Experten für die Fonds und die institutionellen Mandate verantwortlich.

Flossbach von Storch – Der erste Schritt: Das Fazit

Flossbach von Storch hat bei der Namensgebung des Fonds eine durchaus ungewöhnliche Wahl getroffen. Kritiker unterstellen, dass der Name und das Konzept des Fonds rein marketing-getrieben sind. Aber: Bei über zwei Billionen Euro, die in Deutschland unverzinst oder gar negativ verzinst auf Bankkonten liegen, ist der Versuch Leute zum Investieren zu bewegen, aller Ehren wert. Und auch wir glauben, dass immer länger und kryptischer werdende, englisch sprachige Fondsnamen Sparer nicht unbedingt dazu animieren, das Sparbuch stecken zu lassen und Neuland zu betreten.

Wir glauben: Flossbach von Storch kann Multi-Asset. Und von dieser Expertise können Anleger des „ersten Schritts“ profitieren. Von Schwankungen ist auch dieser Fonds nicht gefeit. Der von FvS empfohlene Anlagehorizont beträgt drei bis fünf Jahre. Unseres Erachtens haben Anleger, die diesen Zeitrahmen mitbringen eine realistische Chance ihr Vermögen zu vermehren und nicht von Strafzinsen auffressen zu lassen.

Für Anleger und Anlegerinnen bei Envestor gilt wie immer: 100 Prozent Rabatt auf den Ausgabeaufschlag. Die jährliche Verwaltungsgebühr des Fonds beträgt 0,83 Prozent. Diese lässt sich für die Selbstentscheider unter den Envestoren – also die Envestor Direkt Kunden – aber vergünstigen. Und zwar um 0,12 bis 0,17 Prozent pro Jahr, je nach gewünschter Plattform.

 

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Über den Autor

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Ali Masarwah

Ali Masarwah ist Fondsanalyst und Geschäftsführer von envestor. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fonds und ETFs, zuletzt als Analyst beim Research-Haus Morningstar.
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