Wie können aus Underperformer werden Outperformer Fonds werden? In einem Interview mit dem Online-Dienst Fundplat.com habe ich erläutert, warum Selbstentscheider unter den Fondsanlegern einen besseren Deal brauchen – und diesen auch bei Envestor bekommen. Mit dem Envestor Spareffekt. Dieser Nachdruck erfolgt mit der freundlichen Genehmigung der Fundplat GmbH. Das vollständige Interview findet sich auf fundplat.com.
Fundplat: Herr Masarwah, die deutsche Fondsbranche hat berichtet, dass die Zuflüsse in Aktienfonds in diesem Jahr auf Rekordniveau sind. Das müsste Sie als langjähriger Verfechter der Aktienanlage freuen, oder?
Das freut mich einerseits. Denn an der Aktienanlage führt kein Weg vorbei, wenn es um die langfristige Vermögensbildung geht. Eine Hinwendung der Anleger zum Kapitalmarkt ist insofern zu begrüßen. Aber andererseits man muss die Kirche im Dorf lassen. Es sind in sechs Monaten gerade einmal 35 Mrd. Euro in Aktienfonds geflossen. Vergleicht man das mit den 2.6 Billionen Euro, die noch immer in Bargeld und Spareinlagen bei deutschen Banken geparkt sind, ist das nicht viel mehr als der Tropfen auf den heißen Stein. Die Zuflüsse in Fonds sind keine umfassende Bewegung, sondern allenfalls eine minimale Rekalibrierung der Vermögensstruktur. Sie geht übrigens vorwiegend auf eine kleine Anlegerschicht zurück.
Woran machen Sie das fest?
Fast die Hälfte des Neugeschäfts 2021 entfällt auf ETFs. Das sind die Instrumente zur Vermögensbildung der jüngeren Generation, die vor allem Sparpläne bedienen. Die Masse der Anleger ist nach wie vor inaktiv, was Aktienfonds anbelangt. Und das hat sich die Fondsindustrie inzwischen selbst zuzuschreiben.
Wie bitte?
Sie haben schon richtig gehört, die Fondsindustrie trägt eine nicht unerhebliche Verantwortung dafür, dass das Aktienfonds-Sparen für immer mehr Anleger keine Option ist. Aktiv verwaltete Aktienfonds sind naheliegende Produkte für die meisten Anleger, weil sie am einfachsten zu handeln sind. Aber sie sind einfach zu teuer und haben deshalb zurecht einen schlechten Leumund. Anleger halten sich daher entweder ganz zurück, oder sie investieren in ETFs.
Wie könnte man das ändern?
Produktanbieter und der Vertrieb müssen sich bescheiden. Gerade im Vertrieb gibt es unschöne Auswüchse. Noch immer erheben viele Banken Ausgabeaufschläge. Das hat keinerlei Berechtigung, weil der Vertrieb ohnehin einen großen Teil der jährlich anfallenden Verwaltungsgebühren als laufende Provision vereinnahmt. Besonders eklatant ist, dass auch Online-Banken und Vertriebsplattformen, die nicht beraten, ohne Gegenleistung diese Vertriebsgebühren kassieren. Die laufenden Provisionen können bis zu 1.0 Prozent an Rendite pro Jahr ausmachen. Solche maßlosen Gebühren machen Fonds unattraktiv. Das haben Anleger gemerkt, und sie halten sich folgerichtig bei aktiv verwalteten Fonds zurück, oder sie kaufen gleich ETFs.
Und hier kommen Sie mit Ihrem neuen Projekt ins Spiel?
Richtig. Ich bin seit ein paar Monaten an der digitalen Fondsplattform Envestor beteiligt. Wir bieten Selbstentscheidern Execution-Only-Dienstleistungen an. Kunden, die keine Beratung brauchen, bekommen einen Großteil der laufenden Vertriebsgebühren zurück, wenn sie bei uns ihre Fonds verwahren. Wir behalten als Bearbeitungsgebühr 19 Basispunkte ein. Ausgabeaufschläge werden bei uns natürlich auch nicht fällig. Diese Gebührenerstattung ist in manchen Fällen so signifikant, dass sie aus Underperformern Outperformer Fonds macht.