Die Sharpe Ratio – Das große 1×1 der Fondskennzahlen

Die Sharpe Ratio – Teil 1 unserer neuen Serie zu Fondskennzahlen!

Die Sharpe Ratio ist nur eine von vielen Fachbegriffen in der Fondsindustrie. In unserer neuen Serie „Das große 1×1 der Fondskennzahlen“ erklären wir nach und nach die wichtigsten Kennzahlen aus der Welt des Investierens.

Das können Kennzahlen sein, um die Performance zu messen, oder auch solche, die die Zinssensitivität von Rentenfonds angeben, und viele andere mehr. Denn die Palette an Fachbegriffen ist so breit gefächert, wie es auch ein gut diversifiziertes Investmentportfolio sein soll. Mit unserer Serie möchten wir Ihnen helfen, einzelne Fonds, aber auch ganze Fonds-Portfolios besser zu analysieren und zu erkennen, ob möglicherweise Anpassungsbedarf besteht.

Sharpe Ratio – die risikobereinigte Rendite

Benannt ist die Kennzahl nach William Sharpe, der 1990 gemeinsam mit Merton Miller und Harry Markowitz den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt.

Die Sharpe Ratio setzt zwei Größen ins Verhältnis zueinander: den Ertrag eines Fonds oder Portfolios und das Risiko, das erforderlich war, um diesen Ertrag zu erzielen. Man kann sie daher auch als risikobereinigte Rendite verstehen – und es gilt: Je höher die Sharpe Ratio, desto größer der risikobereinigte Ertrag, desto besser für Sie als Anleger oder Anlegerin.

Zur Berechnung, wird der Ertrag des Fonds oder Portfolios zunächst um den aktuellen Geldmarktsatz bereinigt und dann ins Verhältnis zum eingegangenen Risiko gesetzt. Gemessen wird das Risiko in Form der Standardabweichung, die ausdrückt, wie stark ein Investment schwankt.

Ein Beispiel

Anleger A und Anleger B haben mit ihren Portfolios jeweils 6 Prozent Performance erwirtschaftet. Anleger A hat seine 6 Prozent mit 10 Prozent Standardabweichung erzielt, Anleger B mit 15 Prozent Standardabweichung. Mit anderen Worten, das Risiko von Anleger A war deutlich niedriger. Die Berechnung lautet dann wie folgt:

  • Anleger A – 6% Rendite bei 10% Risiko ergibt eine Sharpe Ratio von 0,6
  • Anleger B – 6% Rendite bei 15% Risiko ergibt eine Sharpe Ratio von 0,4

Weil die Sharpe Ratio von Anleger A größer ist, hat er im Vergleich zu Anleger B eine höhere risikobereinigte Rendite erzielt. Anders ausgedrückt musste Anleger A weniger Risiko eingehen, um das gleiche Ergebnis zu erzielen. Das bringt die Sharpe Ratio in einer einzigen Kennzahl zum Ausdruck, indem sie beide Seiten der Medaille, das Risiko und den Ertrag betrachtet.

Die Sharpe Ratio bei Envestor

Bei Envestor finden Sie für jeden in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Fonds die Sharpe Ratio auf dem jeweiligen Fonds-Factsheet. Außerdem können Sie sie für Ihr gesamtes Portfolio berechnen lassen. Klicken Sie dazu einfach unter „Mein Depot“ auf den Button „Portfolio Analyse anfordern“.

Sharpe Ratio - Bild unter Text

Über den Autor

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Ali Masarwah

Ali Masarwah ist Fondsanalyst und Geschäftsführer von envestor. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fonds und ETFs, zuletzt als Analyst beim Research-Haus Morningstar.
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