Nordea Alpha 10 MA: Systematischer Outperformer mit Hang zur Komplexität

Der Nordea Alpha 10 MA (ISIN: LU0445386369, WKN: A0YHE7) zählt zur Welt der sogenannten Multistrategie-Fonds. Wir stellen ihn im Rahmen unserer Serie zu empfehlenswerten defensiven Fonds anlässlich des Weltspartags vor. Multistrategie-Fonds kombinieren eine Vielzahl von Strategien und unterliegen oft einer quantitativen Systematik. So auch dieser Fonds. Im Mittelpunkt steht hier das „Ernten“ von Risikoprämien und das Austarieren der zugrunde liegenden Risiken in einem Gesamtportfolio im Rahmen von bestimmten Risiko-Limits.

Nordea Alpha 10 MA zählt zu den Outperformern in seiner Kategorie

Die Zahl „10“ im Fondsnamen steht für das Maximum an Schwankungsbreite, die man beim Fondspreis eingehen will. Zugleich soll der Ertrag vor Kosten zwischen fünf und sieben Prozent pro Jahr liegen. (Das Kürzel „MA“ steht für Multi Asset). Dieses Ziel wurde recht komfortabel erreicht, auch wenn die Volatilität des Fonds in Stressphasen an den Märkten zeitweilig ordentlich nach oben geschossen ist, so geschehen Ende 2018 und auch auf dem Höhepunkt der Coronakrise.

Der Erfolg des Fonds ist beeindruckend: In den vergangenen drei, fünf und zehn Jahren lag der Nordea Alpha 10 im obersten Quartil der Multistrategie-Fonds und dabei zumeist unter den besten zehn Prozent vergleichbarer Fonds. Das lag vor allem an der sehr guten Performance – die Volatilität war indes höher als bei den Vergleichsfonds. Interessant zu wissen ist, dass bei umfassenden Stress-Phasen auch dieser Fonds nicht verschont wird. 2011, 2013-14 und 2018 waren weniger erfolgreiche Jahre, und auch im Februar und März 2020, auf dem Höhepunkt der Coronal-Krise, ging es recht ruppig zu. Doch die Limits haben gehalten, und die stabile Performance insgesamt trug dazu bei, den Fonds langfristig unter die besten seiner Kategorie zu heben.

Verschiedene Risikoprämien werden geerntet, gefiltert und abgewogen

Es geht beim Nordea Alpha 10, vereinfacht gesagt, darum, verschiedene Ertragsquellen zu identifizieren und systematisch abzuschöpfen. Dabei setzt das Management Team um Asbjorn Trolle Hansen nicht nur auf Aktien und Anleihen und Währungen, sondern bemüht sich auch, die Kurs-Bewegungen innerhalb dieser Asset-Klassen so einzufangen, dass der Effekt zur Diversifizierung des Portfolios führt. Das heißt, dass die Aktien-, Renten- und Währungsstrategien nicht zwingend der Richtung der Märkte folgen müssen. Das soll die verschiedenen Risikoprämien in möglichst „purer“ Form abschöpfen, ohne dass der Lärm der Märkte die Richtung des Fonds bestimmt.

Darüber hinaus setzt das Fondsmanagement auf Momentum- und sogenannte Reversal-Bewegungen. Die letzteren Teilstrategien sind direktional und sollen die Erträge maximieren. (Um im vorherigen Bild zu bleiben: Hier geht es darum, den Lärm der Märkte möglichst effizient einzufangen!). Die sechs Strategien fächern sich noch einmal in jeweils zwei bis fünf Sub-Strategien auf, was weitere Diversifikationseffekte bringen soll. Das klingt recht komplex, und das ist es auch. Insgesamt finden sich über 600 Positionen in diesem Portfolio. Das ist keine Seltenheit bei quantitativ verwalteten Fonds, bedeutet aber, dass es sich im Einzelnen für Außenstehende schwer nachvollziehen lässt, was das Portfolio bewegt. Auch das ist typisch für quantitative Fonds.

Asbjorn Trolle Hansen und Team seit 2009 auf der Brücke

Das Multi-Asset-Teams von Nordea umfasst 40 Mitarbeiter und wird von Fondsmanager Hansen geleitet, der den Fonds seit seiner Auflage im Jahr 2009 verantwortet. (Hansen managed auch den bekannteren Mischfonds Nordea Stable Return.) Hier handelt es sich um quantitative Experten und nicht um fundamental arbeitende Fondsmanager, die von Renditeprognosen getrieben werden. Die Identifizierung und Modellierung von Faktoren ist hier das A und O und nicht der Anspruch, die Richtung der Aktien-, Zins- oder Währungsmärkte zu prognostizieren.

Auch wenn vor fünf Jahren eine wenig überzeugende Performance-Fee dankenswerterweise abgeschafft wurde, zählt der Fonds zu den teureren Produkten in einer Kategorie, in der die Billigheimer eine seltene Spezies sind. Die Verwaltungsvergütung liegt bei 1,7 Prozent und Transaktionskosten erreichen bis zu 0,5 Prozent pro Jahr. Der Ausgabeaufschlag liegt bei maximal fünf Prozent.

Nordean Alpha 10 MA ohne Ausgabeaufschlag handeln plus Cashback zurück

Anleger, die den Fonds über Envestor kaufen, profitieren von etlichen Vergünstigungen. Der Ausgabeaufschlag von fünf Prozent entfällt. Darüber hinaus lässt sich ein Cashback von 0,54 Prozentpunkten erzielen für Anleger, die den Fonds über die Fondsdepotbank handeln. Damit lässt sich die Verwaltungsgebühr von 1,7 Prozent auf 1,16 Prozent senken. Das macht aus einem teuren guten Fonds einen moderat teuren guten Fonds. Zur Illustration: Anleger, die 25.000 Euro in den Nordea Alpha 10 MA über die Fondsdepot Bank investieren, sparen bei einer angenommenen jährlichen Rendite von sechs Prozent in zehn Jahren über 2.000 Euro. (Für die Konditionen, die bei der FIL Fondsbank (FFB) und der Fondsdepot Bank, hier einloggen oder registrieren und den Envestor Spareffekt berechnen)

 

Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah

Ali Masarwah ist Fondsanalyst und Geschäftsführer von envestor. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fonds und ETFs, zuletzt als Analyst beim Research-Haus Morningstar.
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