Investieren in der Krise (I): Schritt für Schritt in den Aktienmarkt

In unserer Mini-Serie „Investieren in der Krise“ stellen wir vier verschiedene Optionen vor, die Anlegern und Anlegerinnen im aktuellen Kapitalmarktumfeld offenstehen. Der heutige Beitrag „Schritt für Schritt in den Aktienmarkt“ richtet sich an vorsichtige Anleger, die generell investieren möchten, sich aus nachvollziehbaren Gründen aber nicht für den einen Tag entscheiden möchten, an dem sie „all-in“ gehen. Zumal nicht in heutigen Zeiten, in denen scheinbar die Welt untergeht. Doch genau das sollten sie tun.

Antizyklisch investieren – aber ….

“Im Einkauf liegt der Gewinn“. Diese alte Kaufmannsregel beschreibt wie keine andere die Sinnhaftigkeit, dann zu investieren, wenn die Kurse fallen. Diese Regel wenden wir jeden Tag im realen Leben an. Oder kaufen Sie bewusst dann nicht, wenn Ihre Lieblingsschokolade im Supermarkt zum Sonderangebot zu haben ist? Also!

Ist die Unsicherheit an den Aktienmärkten hoch, verlangen Anleger hohe Prämien, um in Aktien zu investieren. Und je höher diese Risikoprämien sind, desto höher ist der zukünftig zu erwartende Ertrag. Aber ganz so einfach ist es in der Praxis des Investierens nicht. Sowohl aus der emotionalen Sicht eines Anlegers wie auch aus ökonomischen Gesichtspunkten.

An den ökonomischen Realitäten können wir leider nichts ändern. Eskaliert Putins Krieg weiter, werden auch wir einen materiellen Schaden erleiden, auch wenn wir nicht direkt in den Krieg verwickelt werden. Es drohen nicht nur weiter steigende Energiepreise. Die aktuellen Entwicklungen könnten sogar zu einer handfesten Rezession führen. Wir können es nun einmal leider nicht prognostizieren.

Der emotionale Aspekt des Investierens ist aber sehr wohl handhabbar. Etwa darüber Schritt für Schritt in den Aktienmarkt zu investieren.

Keine Frage des Markt-Timings

Unser Kooperationspartner FFB (FIL Fondsbank) bietet einen sogenannten Tauschplan an. Die Idee dahinter ist simpel. Anleger müssen nicht einschätzen, wann der ideale Zeitpunkt für einen Kauf gekommen ist. Denn sie investieren den gewünschten Betrag nicht en bloc am Aktienmarkt.

Vielmehr investieren sie zunächst in einen defensiv ausgerichteten Fonds und tauschen Monat für Monat kleinere Beträge in das eigentliche „Wunsch-Portfolio“. Und das unabhängig davon, ob die Kurse an den Märkten gerade steigen oder fallen. Dieser Vorgang findet automatisch statt. Ist der Tauschplan einmal bei der FFB beauftragt, sind auch keine weiteren Unterschriften notwendig.

Welche Beträge monatlich getauscht werden sollen und wie lange man die Investitionsphase „streckt“, kann individuell festgelegt werden. Generell sollten Anleger allerdings nicht zu kleine Stückelungen vornehmen: Historisch gesehen haben sich Einmalanlagen besser entwickelt als Sparpläne.

Wie kann ich einen Tauschplan starten?

Wenn Sie als Selbstentscheider, also Envestor Direkt Anleger einen Tauschplan starten möchten, kontaktieren Sie uns bitte. Sie erhalten dann eine kurze Anleitung per E-Mail und das Formular für die Einrichtung des Tauschplans. Das Formular umfasst eine DIN A4 Seite und ist problemlos auszufüllen.

Kunden von Envestor Beratung können sich wie gewohnt mit uns in Verbindung setzen. Wir legen dann gemeinsam einen Fonds fest, aus welchem entnommen wird und besprechen das Ziel-Portfolio.

Schritt für Schritt in den Aktienmarkt: Mindestens gut für die Nerven

Tauschpläne können nicht auf wundersame Weise alle Probleme lösen. Denn gegebenenfalls kann der Umstieg von Sicherheit ins Risiko zu frühzeitig erfolgen, oder Anleger bleiben zu lange im sicheren Fonds und laufen den steigenden Risikomärkten hinterher.

Ob also die Strategie Schritt für Schritt in den Aktienmarkt zu investieren, die beste unserer vier Strategien ist, kann erst im Nachhinein beurteilt werden.

Dennoch: Der Tauschplan kann eine gute Brücke zum Aktienmarkt für vorsichtige Anleger sein, die so nervenschonender und antizyklisch investieren können.

Über den Autor

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Ali Masarwah

Ali Masarwah ist Fondsanalyst und Geschäftsführer von envestor. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fonds und ETFs, zuletzt als Analyst beim Research-Haus Morningstar.
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