Das Envestor ETF Portfolio Wachstum ist auf Renditemaximierung ausgerichtet und ist die risikoreichste unserer vier ETF-Strategien. Dafür investiert die Strategie weltweit in einen bunten ETF-Strauß, von denen einige ein überdurchschnittliches Rendite-Risiko-Profil aufweisen: Im Fokus stehen Aktien-ETFs für Momentum, Nebenwerte, Schwellenländer, Pharma. Eher moderat riskante ETFs bilden die Aktien von drei Welt-Regionen innerhalb der Industrienationen ab. Wir wollen hier unser sportlichstes Portfolio vorstellen.
Das Envestor ETF Portfolio Wachstum richtet sich in erster Linie an Anleger, die noch lange in der Ansparphase sind. Wer laufend investiert und einen weiten Anlagehorizont hat, kann auch zeitweilig hohe Kursverluste im Interesse einer langfristig hohen Rendite ertragen. Und wem eine 100-prozentige Aktienquote zu hoch ist, hat natürlich die Möglichkeit, das Risiko zu mindern, indem er oder sie einen Teil des Geldes in einen Euro-Staatsanleihen-ETF investiert, der ein optionaler Bestandteil der Strategie ist. Aber dazu mehr unten. Zunächst erläutern wir die Einzelheiten der Aktienstrategie Wachstum.
Das Envestor ETF Portfolio Wachstum: Momentum, Small Caps und Emerging Markets
Wer in das ETF Portfolio Wachstum investiert, gehört zu den Optimisten, die das Wachstum der Weltwirtschaft in ihrem Portfolio einfangen möchten. Die Grundannahme des Wachstumsinvestors: Dynamische steigende Aktien, Nebenwerte und Schwellenländer sind Trumpf. Wer sich das höchstmögliche Rendite-Ziel auf die Fahnen schreibt, hat wenig Neigung, in Branchen wie Versorger, Immobilien, Telekommunikation zu investieren. Solche Aktien finden sich eher im Dividenden-Portfolio. Wer sich für eine 100-prozentige Aktienquote entscheidet, investiert wie folgt:
Mit einem Anteil von 30 Prozent gehört ein weltweit anlegender Momentum ETF zum Kernbaustein dieses Portfolios. Dieser Indexfonds investiert in die Marktsegmente, die in den vergangenen Monaten gut gelaufen sind und einen überdurchschnittlichen Aufwärtsschwung bei den Kursen zeigen. Was recht krude klingt, hat sich langfristig als eine der stabilsten Rendite-Quellen erwiesen: investiere in die Gewinner der Vergangenheit. Es wird allgemein angenommen, dass damit der Herdentrieb eingefangen wird.
ESG-Filter für das Risikomanagement
Der Clou an der Momentum-Strategie: sie legt sich nicht fest auf einen bestimmten Stil, sondern investiert pragmatisch in das, was in den zurückliegenden sechs bzw. zwölf Monaten gelaufen ist. In Phasen, in denen also Growth-Aktien laufen, investiert der ETF in Growth; in Phasen, in denen Quality-Aktien laufen, investiert der ETF in Quality-Aktien, legen Substanzwerte überdurchschnittlich gut, investiert er auch in Value. Und so weiter und so fort.
Sportlich weiter geht es mit Nebenwerten, sogenannten Small Caps, die 20 Prozent des Envestor ETF Portfolios Wachstum ausmachen. Kleinere Unternehmen punkten typischerweise dann, wenn die Konjunktur brummt. Sie sind mit 20 Prozent gewichtet. Als Risikomanagement-Komponente fungiert ein ESG-Filter, der sicherstellt, dass nur die nachhaltigsten Unternehmen berücksichtigt werden. Auch Waffenproduzenten sowie Firmen, die im Alkohol- oder Tabakgeschäft aktiv sind, werden ausgeschlossen.
Abgerundet wird die Wachstumsstrategie mit einer Mischung aus europäischen, amerikanischen und japanischen Standardwerten, die jeweils mit einem Aktienanteil von zehn Prozent gewichtet sind. Einen zusätzlichen Kick liefert ein ETF, der in innovative Biotechnologie-Firmen investiert. Auch dieser ETF ist mit zehn Prozent gewichtet. Es handelt sich hierbei nicht nur um kleine Unternehmen, sondern auch um große Pharmafirmen wie Roche oder Sanofi, die auch Biotechnologie-Geschäftsbereiche aufweisen.
Risikomanagement durch Asset Allocation
Eine 100-prozentige Aktienquote hätte in einer Pro-Forma-Rechnung bei dieser Strategie ein Plus von knapp 40 Prozent in den vergangenen drei Jahren eingebracht. Bei einer maximalen Aktienquote beliefen sich die Gesamtkosten auf 0,55 Prozent pro Jahr. Doch mit Strategie gehen Anleger auch hohe Risiken ein. Der maximale Verlust hätte laut Simulation bei hohen 38 Prozent gelegen.
Anleger, denen diese Verlustgefahr zu groß ist, haben die Möglichkeit, mit einem Staatsanleihen-ETF, hier: der Vanguard Eurozone Government Bond ETF, das Risiko zu reduzieren. Wer nicht voll in Aktien investiert war, sondern sich für eine Aktienquote von 80 Prozent entschied, hätte den Maximalverlust gemäß der Simulation auf 32 Prozent reduziert. Eine 60-prozentige Aktienquote hätte das maximal mögliche Minus auf 26 Prozent reduziert – damit wäre allerdings die Gesamtrendite auf 26 Prozent gefallen. Angesichts der relativ hohen Quote des günstigen Anleihen-ETFs liegt die Gesamtkostenquote bei einem 60/40 Portfolio bei 0,49 Prozent.
Die untere Illustration zeigt das Cockpit unserer Wachstumsstrategie bei einer 60/ 40 Aktien-Renten-Allokation. Über den Regler „Auswahl Ihres Risikos“ können Anleger bei der Auswahl der Aktienquote ein Gefühl bekommen für das Verhältnis zwischen Risiko und Ertrag. Melden Sie sich hier an und stellen Sie die Rendite-Risiko-Parameter Ihres Wachstumsportfolios ein.
Ali Masarwah ist Fondsanalyst und Geschäftsführer von envestor. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fonds und ETFs, zuletzt als Analyst beim Research-Haus Morningstar.