Flossbach von Storch Multi Asset Defensive R: Fonds im Fokus

Zu den empfehlenswerten Fonds, die wir im Rahmen unserer Mischfonds Serie porträtieren, zählt auch der Flossbach von Storch Multi Asset Defensive (ISIN: LU0323577923, WKN: A0M43U). Mit einem Vermögen von fast 1,9 Milliarden Euro ist er ziemlich groß geraten für einen kleinen Bruder. Und doch stimmt dieser Befund. Der von Elmar Peters gemanagte defensive Mischfonds stand und steht im Schatten des Flossbach von Storch Multiple Opportunities. In seinen beiden Varianten kommt der von Bert Flossbach verantwortete Fonds auf gut 28 Milliarden Euro und ist damit Europas größter Mischfonds.

Im Schatten eines sehr großen Bruders

Wegen seiner maximalen Aktienquote von 35 Prozent musste der Flossbach von Storch Multi Asset Defensive fast schon zwangsläufig in den vergangenen Jahren weit hinter dem FvS Multiple Opportunities zurückbleiben. Das Flaggschiff des Hauses Flossbach von Storch ist vollkommen flexibel in der Allokation des Fondsvermögens, ist jedoch in der Praxis stark Aktien-orientiert. Aktuell hat Fondsmanager Bert Flossbach die Aktien-Quote im FvS Multiple Opportunities sogar auf über 80 Prozent hochgetrieben. Damit weist der Fonds faktisch den Charakter eines Aktienfonds auf.

Und genau aus diesem Grund steht dieser Flossbach-Fonds zu Unrecht im Schatten des großen Bruders. Er spielt in einer anderen Liga. Innerhalb der Kategorie der defensiven Mischfonds konnte er sich in den vergangenen Jahren behaupten. Seit 2011 konnte er in sechs Jahren zumeist deutlich eine bessere Performance erzielen als der Durchschnittsfonds seiner Vergleichsgruppe. Risiko-adjustiert liegt er ebenfalls über dem Durchschnitt.

Elmar Peters: Verantwortung für den Fonds seit 2016

Elmar Peters managt den 2015 aufgelegten Flossbach von Storch Multi Asset Defensive seit 2016. Seine Historie als Fondsmanager und Verantwortlicher reicht jedoch länger zurück. Er war von 2010 bis 2016 für die institutionelle Vermögensverwaltung bei FvS verantwortlich. Seit 2016 ist er der Co-Leiter des Multi Asset Teams neben Bert Flossbach und damit einer der Hauptverantwortlichen für das Kerngeschäft des Kölner Asset Managers.

Seine Karriere startete Peters als Anlageberater Ende der 1980-er Jahre beim Bankhaus Delbrück & Co. Vor seiner Zeit bei Flossbach war er zehn Jahre Vermögensverwalter beim Bankhaus Lampe.

Wie der Flossbach von Storch Multi Asset Defensive investiert

Wodurch zeichnet sich der defensive Flossbach Fonds aus? Zunächst einmal durch die breite Streuung. Er verteilt seine Gelder auf Aktien, Anleihen, Wandelanleihen, Gold und Cash. Die Gewichtung der einzelnen Bestandteile richtet sich nach der Einschätzung der Konjunkturperspektiven. (Im Jargon spricht man von einem Top-down-Ansatz).

Der Fonds zählt allerdings trotz der Diversifikation auf Ebene der Anlageklassen zu den riskanteren Fonds seiner Kategorie. Die Aktienquote war in den vergangenen Jahren zumeist doppelt so hoch wie bei der Vergleichsgruppe der defensiven Mischfonds.

Auch rentenseitig ist der Flossbach von Storch Multi Asset Defensive nicht ohne. Er investiert auf der Rentenseite weniger in Staatsanleihen denn in qualitativ hochwertige Unternehmensanleihen. Aktuell stecken aber gut 12 Prozent der Anleihen in Papiere ohne Investment Grade Rating. Dieses sportliche Risikoprofil hat dem Fonds in den Aufwärtsmärkten geholfen. In Abwärtsmärkten war der Preis mitunter hoch: Im Corona Jahr 2020 waren die Drawdowns fast so hoch wie beim deutlich aktienlastigeren FvS Multiple Opportunities.

Flossbach von Storch Multi Asset Defensive ohne Ausgabeaufschlag handeln …

Mit Blick auf die Kosten hat der Flossbach von Storch Multi Asset Defensive einen Vorteil gegenüber seinem großen Bruder. Er verlangt keine Performance Fee, was die variablen Kosten begrenzt. Die Erfolgsgebühr kann den FvS Multiple Opportunities mitunter extrem teuer machen.

Der Nachteil des Fonds: Mit einer jährlichen Verwaltungsvergütung von 1,53 Prozent zählt er zu den teuersten defensiven Mischfonds am Markt. Insgesamt kommt er aktuell auf laufende Gebühren von 1,62 Prozent. Das ist sehr viel, bedenkt man, dass die Anleihe-Renditen auch heute nahe historischer Tiefststände notieren.

… und bei Envestor zusätzlich Cashback zurück auf die Vertriebsgebühren

Das Gute ist, dass Anleger, die den Fonds über Envestor verwahren lassen, einen ordentlichen Teil dieser hohen Gebühren erstattet bekommen. Natürlich fällt für den Fonds bei uns kein Ausgabeaufschlag an. Der maximale Cashback auf die Vertriebsgebühr beläuft sich beim Flossbach von Storch Multi Asset Defensive R auf 0,45 Prozent pro Jahr. Dies gilt für Kunden, die den Fonds bei der Fondsdepot Bank verwahren und bei Envestor betreuen lassen.

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Die untere Grafik verdeutlicht, wie viel diese 0,45 Prozent an jährlich gesparten Kosten ausmachen. Wer 25.000 Euro in den FvS Multi Asset defensive R investiert, bekommt nach zehn Jahren – bei einer angenommenen Rendite von drei Prozent pro Jahr – 1.298 Euro von Envestor zurückerstattet.

Was Anleger maximal beim Flossbach von Storch Multi Asset Defensive sparen können

Flossbach von Storch Multi Asset Defensive
Cashback-Simulation zeigt, wie viel Geld (in Euro) bei einem Investment von 25.000 Euro und einer angenommenen Rendite von 3% p.a. an Anleger im FvS Multi Asset Defensive R (Verwahrstelle: Fondsdepot Bank) in zehn Jahren zurückgeflossen wäre, Quelle: Envestor

Fazit: Bewertung des Flossbach von Storch Multi Asset Defensive

Unser Fazit: Der Flossbach von Storch FvS Multi Asset Defensive erfüllt wegen seiner überdurchschnittlichen Risiken gerade noch die Anforderungen, die Anleger an ein defensives Basisinvestment stellen. Weil die Anleihenrenditen niedrig sind, ist das hohe Gewicht von Unternehmensanleihen vertretbar – wie auch die Aktienquote, die aktuell mit knapp 34 Prozent höher ist als bei durchschnittlichen defensiven Mischfonds und nur unwesentlich unter dem selbst gesetzten Limit. Fondsmanager Peters hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er – wegen der hohen Risiken – überdurchschnittliche Renditen erzielen kann, ohne dafür in Abwärtsmärkten übermäßig hohe Verluste einzufahren.

Die sehr happigen Kosten sind indes für Anleger bei Envestor kein Problem. Wer den FvS Multi Asset Defensive von Envestor betreuen lässt, kann die Verwaltungsvergütung von 1,53 Prozent pro Jahr Dank des Cashbacks auf bis zu 1,08 Prozent pro Jahr drücken. Das macht den Unterschied zwischen einem teuren und einem fair gepreisten guten Fonds.

Über den Autor

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Ali Masarwah

Ali Masarwah ist Fondsanalyst und Geschäftsführer von envestor. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fonds und ETFs, zuletzt als Analyst beim Research-Haus Morningstar.
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